Ein weiteres Highlight in den letzten Wochen war unsere Teilnahme auf dem 38. Anwenderforum für Fernmeldetechnik, Computer, Elektronik und Automatisierung (AFCEA) am Stand von Microsoft Deutschland. Die Fachausstellung fand vom 27. bis zum 28. Mai im World Conference Center in Bonn statt.
Das auch als „Mini-CeBIT in oliv” betitelte Event ist ein jährlicher Treffpunkt für die Fachcommunity der Bundeswehr im Bereich Führungsunterstützung, Nachrichtengewinnung und Aufklärung, GIS, IT-Sicherheit, Simulation, Ausbildung, Logistik und SASPF in Bonn zusammen mit Firmen, Organisationen und Amtsvertreter:innen aus dem Bereich der Inneren/Öffentlichen Sicherheit. Fast 300 Aussteller und 5.000 Fachbesucher:innen werden dort jedes Jahr erwartet.
Mit dem InfAI waren wir bei der Ausstellung als Teil des Teams des Verbundprojekts DigiTaKS gemeinsam mit den Kolleg:innen der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU) vertreten.
Während der Veranstaltungstage konnten wir spannende Eindrücke mitnehmen. Unter anderem wurden dort Erkenntnisse zur transformativen digitalen Kompetenzentwicklung Studierender präsentiert. Am Stand war auch das Team von Campana & Schott anwesend. Dieses begleitet den Roll-Out zur Pilotierung der KI-Anwendung M365 Copilot mit den Studienjahrgängen 2021, 2022 und 2023 der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der HSU.
Wir freuen uns, dass wir Teil dieser inspirierenden und spannenden Ausstellung waren.
Am 2. April 2025 fand auf dem Campus Riedberg der Goethe-Universität in Frankfurt am Main die BMBF Materialforschungskonferenz „MatFo2025“ statt – ein interdisziplinäres Forum, das unter dem Motto „Materialinnovationen für die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft“ Vertreter:innen aus Politik, Forschung und Industrie zusammenbrachte. Unser Mitarbeiter Kurt Junghanns hat im Rahmen des Projekts KupferDigital2 an der Konferenz teilgenommen. Aus Sicht des Instituts für Angewandte Informatik (InfAI) e. V. bot die Veranstaltung wertvolle Einblicke in die Synergien zwischen Materialwissenschaft und digitaler Transformation.
Inspirierende Keynotes und interdisziplinäre Perspektiven
Die Konferenz startete mit einer Begrüßung durch Dr. Karl-Eugen Huthmacher, der den Bogen zu Mat2Twin spannte – dem neuen Impulsprogramm des BMBF für innovative Werkstoffe. In drei aufeinanderfolgenden Keynotes wurden zukunftsweisende Themen behandelt:
Innovative Materialien und nachhaltiges industrielles Wirtschaften: Prof. Dirk Raabe beleuchtete Recyclingkonzepte, bei denen sämtliche Elemente des Periodensystems einbezogen werden und zeigte Ansätze zur effizienten Atomintegration, Green Chemie sowie moderne Produktionsverfahren in der Stahl- und Betonherstellung auf.
Chancen und Herausforderungen für die Industrie: Dr. Christina Hack von Brose thematisierte den Wandel in der Herstellungsindustrie. Neben Lebenszyklusanalysen und Kreislaufwirtschaft stand insbesondere die digitale Erfassung und Nutzung von Wissen im Fokus – etwa durch den Einsatz von Knowledge Graphs und Künstlicher Intelligenz, die auch im Kontext digitaler Datenräume an Bedeutung gewinnen.
Transformation durch Materialforschung: Prof. Dietmar Harhoff hob den internationalen Wettbewerbsdruck hervor und appellierte an die verstärkte Nutzung und Patentierung von Forschungsergebnissen. Die Themen Digitalisierung, der Data Act sowie der Abbau bürokratischer Hürden standen dabei im Zentrum.
Mat2Twin – Ein datengetriebenes Rahmenprogramm
Peter Hassenbach vom BMBF stellte das Materialforschungsrahmenprogramm „Mat2Twin“ vor, das auf einem datengetriebenen Ansatz basiert. Im Fokus stehen dabei:
Die Erzeugung, Speicherung und Analyse von Materialdaten,
Der Aufbau eines Datenraums, vergleichbar mit Initiativen wie Gaia‑X,
Die Anbindung an bestehende digitale Infrastrukturen wie NFDI und PMD,
Strategische Ziele wie bioinspirierte, smarte Materialien und sichere Werkstoffe für Gesundheit und Lebensqualität.
Impulsvorträge: Von der grünen Chemie bis zur digitalen Transformation
Weitere Impulse lieferten:
Dr. Gregor Daun (BASF): Mit Blick auf die grüne Transformation der Chemiebranche wurden Ansätze zur Reduktion von Ressourcenverbrauch und Emissionen vorgestellt – von der eigenständigen Stromproduktion bis hin zu innovativen Produktionsprozessen.
Dr. Rainer Erb (Biokon): Er präsentierte die „Biologisierung der Technik“ als Schlüssel zu neuartigen, lebenden Materialsystemen. Beispiele wie selbstklebende, wasserabweisende Folienmaterialien (Aircoat) zeigten, wie Erkenntnisse aus der Biologie direkt in technische Innovationen umgesetzt werden können.
Prof. Christoph Eberl (IWM): Im Kontext der digitalen Transformation der Materialwissenschaft betonte er die Bedeutung semantischer Strukturen, die detaillierte Beschreibung von Materialien – bis hin zum atomaren Level – und die Notwendigkeit von FAIR-Datenpraktiken, die jedoch nicht zwangsläufig als Open Data umgesetzt werden.
Jürgen Tiedje (Europäische Kommission): Mit einem Blick auf die europäische Perspektive wurde die bevorstehende EU-Strategie zu Advanced Materials erläutert. Themen wie Ontologien in der Industrie und nachhaltiges Design standen hierbei im Vordergrund.
Podiumsdiskussion und Ausblick aus der Perspektive des Instituts für Angewandte Informatik (InfAI) e. V.
Die anschließende Podiumsdiskussion bot Raum für einen intensiven Meinungsaustausch – nicht zuletzt auch in Form von Kritik an bürokratischen Hürden, die den Fortschritt hemmen können. Aus unserer Sicht als Vertreter:innen des Instituts für Angewandte Informatik (InfAI) e. V. wird hier deutlich: Die digitale Transformation muss Hand in Hand mit innovativen materialwissenschaftlichen Ansätzen gehen. Unsere Forschungsschwerpunkte – insbesondere im Bereich der Datenanalyse, der semantischen Strukturen und der Entwicklung intelligenter Informationssysteme – ergänzen die vorgestellten Konzepte ideal. Initiativen wie NFDI MatWerk und datenbasierte Ansätze im Rahmen von Mat2Twin bieten die Chance, Materialforschung nicht nur effizienter zu gestalten, sondern auch den Weg in eine nachhaltige, digital vernetzte Zukunft zu ebnen.
Fazit
Die MatFo2025 zeigte eindrucksvoll, wie eng verknüpft die Themen Nachhaltigkeit, Recycling und digitale Innovation in der modernen Materialforschung sind. Gerade in Zeiten, in denen technologische Souveränität und eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft immer wichtiger werden, ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Materialwissenschaft und angewandter Informatik essenziell. Das Institut für Angewandte Informatik (InfAI) e. V. freut sich darauf, diese Entwicklungen aktiv mitzugestalten und die digitale Transformation in der Materialforschung weiter voranzutreiben.
Am 26. November waren wir von 10 bis 15 Uhr mit dem CoyPu-Projekt beim Abschlusstreffen in den Räumen von ScaDS.AI Leipzig im Löhrs Carré.
Das Programm bot einen breitgefächerten Einblick in das Projekt. Nach einer Begrüßung gab Prof. Dr. Michael Martin eine Zusammenfassung des Projektes seit Beginn der Laufzeit, gefolgt von einem Überblick über die CoyPu-Kerndateninfrastruktur von Kurt Junghanns.
In den einzelnen Sessions präsentierten die Forschungspartner außerdem ihre Demonstratoren — unter anderem Claus Stadler mit der Präsentation “InfAI Coypu Demos” und Sebastian Tramp mit “eccenca Corporate Memory”. Weitere Demonstratoren wurden von den Forschungspartnern L3S Research Center, TIB, Hitec, DIW, Siemens, DATEV, Infineon und Implisense präsentiert.
Nach einem weiteren Programmpunkt zu rechtlichen Aspekten im CoyPu-Projekt von Frank Ingenrieth (SRIW) folgte die finale Session mit einer Präsentation über den Resilience Mesh von Prof. Dr. Michael Martin und mit abschließenden Dankesworten der Vertreterin vom Projektträger Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Petra Post.
Wir freuen uns über die zahlreiche Teilnahme an der spannenden Abschlussveranstaltung des CoyPu-Projektes.
Vom 17. bis 19. September haben wir an der SEMANTiCS 2024, die dieses Jahr in Amsterdam stattfand, teilgenommen.
Wir freuen uns sehr, dass unser Mitarbeiter Lars-Peter Meyer am 17. September beim Workshop 3rd NLP4KGC — International Workshop on Natural Language Processing for Knowledge Graph Creation — mit vertreten war. In diesem Workshop wurden Methoden und Ansätze der Wissens- und Datenextraktion aus Texten thematisiert. Weitere Schwerpunkte waren theoretische und praktische Aspekte der Nutzung von Semantik und natürlicher Sprachverarbeitung für die Erstellung und Verwendung von Wissensgraphen. Lars-Peter Meyer präsentierte während des Workshops das Paper “Assessing SPARQL capabilities of Large Language Models”. Dies hat er mit den Kollegen Johannes Frey, Felix Brei und Natanael Arndt geschrieben.
Wir haben uns sehr gefreut, wieder Teil der SEMANTiCS Konferenz zu sein.
Mehr Informationen zum Workshop können auf der Website nachgelesen werden.
Am 19. Juni 2024 nehmen wir an einem spannenden Event zum Thema KI in Sachsen teil:
Die vom Institut für Angewandte Informatik (InfAI) e.V. durchgeführte Veranstaltung „Künstliche Intelligenz in Sachsen: eine gemeinsame Vision für Wirtschaft, Forschung und Bildung” findet um 17.00 Uhr im Smart City Lab Leipzig, Magazingasse 3 statt.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung ist die Präsentation der aktuellen Studie „KI in Sachsen 2024“ durch Dr. Christian Papsdorf, Leiter der sächsischen Kompetenzstelle für KI. Es wird nicht nur die gegenwärtige Situation der KI-Landschaft in Sachsen beleuchtet, es werden auch Fragen und Handlungsbedarfe thematisiert.
Im Fokus stehen Themen wie die Verbesserung des Transfers von Forschungsergebnissen in die Praxis, die Weiterentwicklung der Vernetzung der Akteur:innen und die Frage danach, wie sich die Hochschulbildung in Zukunft an das Thema KI anpassen muss.
Für die Teilnahme ist eine rechtzeitige Anmeldung wichtig.
Bei weiteren Fragen können Sie sich an Daniel Gerber wenden: gerber@infai.org Wir freuen uns auf einen spannenden Austausch zum Thema KI in Sachsen!
Vom 26. bis zum 30. Mai 2024 haben wir an der Extended Semantic Web Conference 2024 in Hersonissos (Kreta) teilgenommen. Die ESWC ist eine wichtige Austauschplattform für die neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse und technologischen Innovationen im Bereich der semantischen Technologien. Dieses Jahr stand die Konferenz unter dem Titel “Fabrics of Knowledge: Knowledge Graphs and Generative AI”. Die aktuelle ESWC verfolgte das Ziel, die Schwerpunkte auf andere Bereiche zum Thema Web-Semantik auszuweiten.
Wir freuen uns sehr, dass unsere Mitarbeitenden mit zahlreichen Vorträgen auf der Konferenz vertreten waren. Im Rahmen von Workshops wurden folgende Vorträge präsentiert:
“Getting practical with GeoSPARQL and Apache Jena“ (Simon Bin, Claus Stadler, Lorenz Bühmann, Michael Martin)
“Towards a Regional Public Dashboard for Crisis and Resilience Management” (Till Grabo, Fatih Kilic, Julia Lücke, Sabine Gründer-Fahrer, Michael Martin, Norman Radtke and Christian Danne)
“Leveraging small language models for Text2SPARQL tasks to improve the resilience of AI assistance” (Felix Brei, Johannes Frey and Lars-Peter Meyer)
Neben spannenden Workshops und Tutorials hielt das vielseitige Programm auch Systembeschreibungen und Demonstrationen, eine Posterausstellung und ein Doktorand:innensymposium bereit.