ScienceGraph: Wissensgraphenbasierte Darstellung, Erweiterung und Erforschung wissenschaftlicher Kommunikation

Trotz des verbesserten dig­i­tal­en Zugangs zu wis­senschaftlichen Veröf­fentlichun­gen in den let­zten Jahrzehn­ten bleiben die Grund­prinzip­i­en der wis­senschaftlichen Kom­mu­nika­tion unverän­dert und sind weit­er­hin weit­ge­hend doku­menten­basiert. Die doku­mentenori­en­tierten Arbeitsabläufe in der Wis­senschaft haben die Gren­zen der Angemessen­heit erre­icht, wie die jüng­sten Diskus­sio­nen über die zunehmende Ver­bre­itung wis­senschaftlich­er Lit­er­atur, die Unzulänglichkeit des Peer-Review und die Krise der Repro­duzier­barkeit zeigen.

In Sci­ence­GRAPH wollen wir ein neuar­tiges Mod­ell zur Darstel­lung, Analyse, Erweiterung und Nutzung wis­senschaftlich­er Kom­mu­nika­tion auf wis­sens­basierte Weise entwick­eln, indem wir wis­senschaftliche Beiträge und zuge­hörige Arte­fak­te durch seman­tisch reich­haltige, miteinan­der verknüpfte Wis­sens­graphen aus­drück­en und verknüpfen. Das Mod­ell basiert auf ein­er tiefen seman­tis­chen Repräsen­ta­tion wis­senschaftlich­er Beiträge, deren manueller, crowd-sourced und automa­tis­ch­er Ergänzung und schließlich der intu­itiv­en Explo­ration und Inter­ak­tion mit Hil­fe von ques­tion answer­ing auf der resul­tieren­den ScienceGRAPH-Basis.

Derzeit beschränken sich Wis­sens­graphen noch auf die Darstel­lung enzyk­lopädis­ch­er, fak­tis­ch­er Infor­ma­tio­nen. Sci­ence­GRAPH bringt den Stand der Tech­nik voran, indem es die Darstel­lung kom­plex­er inter­diszi­plinär­er wis­senschaftlich­er Infor­ma­tio­nen ermöglicht, ein­schließlich der Erhal­tung feinkörniger Prove­nien­zen, der Erfas­sung von Diskursen, der Ver­fol­gung von Entwick­lun­gen und der Konzept­drift. Außer­dem wer­den wir zeigen, dass wir automa­tisierte Extrak­tions- und Aug­men­tierung­stech­niken syn­er­getisch mit groß angelegter Zusam­me­nar­beit kom­binieren kön­nen, um ein noch nie dagewe­senes Niveau an Bre­ite und Tiefe des Wis­sens­graphen zu erre­ichen. Als Ergeb­nis erwarten wir einen Par­a­dig­men­wech­sel in den Meth­o­d­en des akademis­chen Diskurs­es hin zu wis­sens­basierten Infor­ma­tions­flüssen, die völ­lig neue Wege der Suche und Erkun­dung ermöglichen. Die Effizienz und Effek­tiv­ität der wis­senschaftlichen Kom­mu­nika­tion wird deut­lich zunehmen, da Mehrdeutigkeit­en reduziert, die Repro­duzier­barkeit erle­ichtert, Redun­danzen ver­mieden, Herkun­ft und Beiträge bess­er nachvol­l­zo­gen und die Zusam­men­hänge von Forschungs­beiträ­gen expliziter und trans­par­enter gemacht wer­den können.

Laufzeit: 05/2019 – 04/2024
Förder­pro­gramm: HORIZON-HLTH-2021-DISEASE-04–04, HORIZON Research and Inno­va­tion Actions
Förderkennze­ichen: 819536


Projektteam

Projektförderung

Das Pro­jekt wurde vom Forschungs- und Inno­va­tion­spro­gramm Hori­zon 2020 der Europäis­chen Union im Rah­men der Finanzhil­fevere­in­barung Nr. 819536 gefördert.

Projektpartner